Schullandschaft
Die Schullandschaft im Wendland befindet sich gerade im Umbruch. Die abnehmende Anzahl an Kindern und klamme Kassen zwingen die Samtgemeinden dazu, immer mehr kleine Dorfgrundschulen zu schließen, in denen Kinder altersgruppenübergreifend von engagierten Lehrern betreut werden. Leicht ist die Entscheidung nicht gefallen, denn in den Dorfschulen wird teilweise Herausragendes geleistet und das Klima in den kleinen Gruppen ist familiär. Zudem ist die Schule im Verbund mit den Eltern immer auch ein soziales Zentrum im Dorfgeschehen.
Aber die Weichen sind gestellt und es gibt dabei auch spannende Entwicklungen. Im Südkreis etwa wurden ab 2016 die Schüler der Dorfschulen Bergen und Schnega in der neugebauten Astrid-Lindgren-Grundschule Clenze integriert. In dem interessanten Gebäude hat auch ein neues pädagogisches Konzept aus der Schweiz Einzug gehalten: In Lernlandschaften dürfen die Kinder selbständig oder in kleinen Gruppen an Themen arbeiten und werden nach ihrem individuellen Wissensstand gefördert.
In direkter Nachbarschaft befindet sich die KGS Drawehnschule. In der einzigen Kooperativen Gesamtschule im Wendland werden über 900 Schüler aus dem gesamten Landkreis unterrichtet. In Kooperation mit dem Fritz-Reuter-Gymnasium Dannenberg wird die Oberstufe betrieben und können Schüler in Clenze ihr Abitur machen. Die beliebte Schule hat auch eine respektable Bigband und die Schülerfirma Drawehn-Company hervorgebracht.
Weitere Grundschulen, die mittelfristig im Landkreis Bestand haben werden, liegen im Norden in Neu Darchau, Hitzacker, Dannenberg und Prisser, im Nordosten in Gusborn, Gartow (Grund- und Oberschule) und Trebel, im Westen in Zernien, zentral in Küsten und Breselenz, im Süden in Lüchow und Wustrow, im Südosten im Lemgow.
Die beiden Freien Schulen im Landkreis sind für viele Eltern ein Hauptgrund, sich im Wendland anzusiedeln. Bereits alteingesessen ist die Freie Schule Hitzacker, eine Waldorfschule mit Unter-, Mittel- und Oberstufe bis Klasse 12, die von über 300 Schülern aus dem ganzen Landkreis besucht wird.
2015 hat die Freie Morgenrotschule Wendland in Grabow bei Lüchow ihren Betrieb aufgenommen. Die Schule beinhaltet Grund- und Oberschule, jahrgangsübergreifend werden bis zu 80 Schüler betreut. In einer freilassenden Atmosphäre ohne Notendruck werden die Kinder begleitet und angeregt, selbständig zu lernen und praktische Erfahrungen zu sammeln.
Und kurz hinter der Landkreisgrenze im Nordwesten gibt es die Freie Waldorfschule Lernort Nieperfitz – Schule auf dem Bauernhof, wo das praktische Tun innerhalb des Bauernhofalltags mit den Tieren und der enge Kontakt zur Natur groß geschrieben wird.
Gymnasien gibt es in Lüchow und Dannenberg. Das Gymnasium Lüchow setzt als UNESCO-Projektschule Schwerpunkte in Internationaler Verständigung und Schutz der Umwelt. Das Fritz-Reuter-Gymnasium in Dannenberg bildet zusammen mit der Nicolas-Born-Oberschule ein Schulzentrum, Mensa und Sportanlagen werden von beiden Schulen genutzt.
Die Wendlandschule in Dannenberg, Förderschule für geistige Entwicklung, kooperiert in der Primarstufe mit den Grundschulen in Clenze und Lüchow. Die Sekundarstufe reicht bis zur Klasse 12. In den letzten drei Jahren liegt der Schwerpunkt auf praktischem Unterricht in verschiedenen Tätigkeitsfeldern und der Vorbereitung auf ein weitgehend selbständiges Leben. Eine weitere Förderschule in Dannenberg ist die Elbe-Jeetzel-Schule für emotionale und soziale Entwicklung. Und in ländlicher Umgebung in Witzeetze befindet sich die Selma-Lagerlöf-Schule.
An den Berufsbildenden Schulen Lüchow, die eng mit der regionalen Wirtschaft kooperieren, finden junge Menschen in einem breiten Angebotsspektrum den Einstieg in ihren Wunschberuf. Jenseits der normalen schulischen Laufbahn kann hier das ganze Spektrum an Schulabschlüssen erworben werden. Schulprojekte auf zukunftsträchtigen Feldern wie Erneuerbare Energien mit internationalen Partnern eröffnen Perspektiven weit über den Heimatstandort hinaus.